Frau des Monats Februar 2018: Hannah Höch

01.Februar 2018 | Frau des Monats

Hannah Höch

geboren am 1. November 1889 in Gotha
gestorben am 31. Mai 1978 in Berlin-Heiligensee

Dokunstruktion_Ausbruch_Devianz_Avantgarde (DADA)

1912 zog Höch nach Berlin um eine Ausbildung an der privaten Kunstgewerbeschule in Charlottenburg zu beginnen. Mit 26 warf sie ihre Pläne um und wechselte an die Unterrichtsanstalt des Kunstgewerbemuseums und besuchte die Klasse der Graphiker_Innen.

Sie stand in engen Kontakt mit Maria Unden, durch die sie auch ihre ersten Kontakte zum expressionistischen Künster_innenkreis „der Sturm“ fand. Im gleichen Jahr lernte Höch auch Vertreter_Innen der DADA_Bewegung kennen.

Nun entstanden ihre berühmten Fotomontagen. Ganz im Stil der DADA_Bewegung stellte auch Höch in ihren Werken das traditionelle hegemoniale Kunstverständnis in Frage. Sie integrierte neben Schriftelementen beispielsweise auch Fotografien in ihre Werke. Weiter setze Höch sich in ihren Collagen kritisch mit Rollenklischees auseinander. Sie stellte gängige Vorstellungen von Weib*lichkeit und Männ*lichkeit in Frage. Sie montierte verschiedene Frauen*bilder neu zusammen und zeigte so bereits zur Zeit des ersten Weltkrieges, wie montiert und konstruiert Geschlechterstereotype waren.

Auch andere Alltagspraxen wurden von ihr kritisch beleuchtet. Sie benutze Bilder berühmter Persönlichkeiten und setze sich mit diesen künstlerisch auseinander. So spielte sie auch auf das tagespolitische Geschehen in der jungen Weimarer Republik an.

Zwischen den Jahren 1919-1920 entstand ihr berühmtestes Werk „Schnitt mit dem Küchenmesser Dada durch die letzte weimarer Bierbauchkulturepoche Deutschlands“.

1926 lernte Höch ihre Partnerin Til Brugman kennen mit der sie 1929 gemeinsam in eine Atelierwohnung nach Berlin zog.

Durch ein erstarkendes Interesse an „primitiver“ Kunst und der Konfrontation mit anderen Weiblich*keitsidealen, stellte Höch die Definition hegemonialer Weib*lichkeitsbilder mit ihrem eurozentristischen absoluten Herr*schaftsanspruch in Frage. Und das bereits vor fast 100 Jahren.

Bildquelle:

Wikipedia

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