Frau des Monats Februar 2019: Laura Bassi

01.Februar 2019 | Frau des Monats

Laura Bassi

(voller Name: Laura Maria Caterina Bassi, nach ihrer Hochzeit: Bassi Verati/ Verati)

Europas erste Universitätsprofessorin in Bologna (Italien)

Geboren am 29.Oktober 1711 in Bologna

Gestorben am 20.Febuar.1778 in Bologna

Ihr Vater war Jurist und unterrichtete seine Tochter zusammen mit Verwandten und Bekannten zu Hause. Sie galt als besonders wissbegierig und sehr begabt.

In einer privaten Disputation im Jahre 1732 beeindruckte sie die Gelehrten im besonderen Maße, sodass sie als Ehrenmitglied in die Bologneser Akademie aufgenommen wurde. Kurz danach wurde jedoch die Aufnahme von weiteren Frauen untersagt. Im gleichen Jahr erhielt sie den Doktortitel im Fachbereich Philosophie. Auch dieses Mal war das Publikum äußerst begeistert von ihren Ausführungen. Im darauffolgenden Jahr erhielt sie die Professur für Philosophie an der Universität Bologna – als erste Frau Europas. Viele ihrer Unterstützer*innen setzen sich für sie ein, da sie für diese Position eigentlich zu jung war.

Aufgrund ihres Geschlechts durfte sie jedoch nur mit Zustimmung Vorlesungen halten, weswegen sie bis 1739 nur wenige hielt. Sie hatte die Erlaubnis eine Antrittsvorlesung zu halten, in welcher sie den geschlechtlichen Aspekt ansprach. Diese Einschränkung hielt sie nicht davon ab, in ihrem Zuhause oder an öffentlichen Orten Vorlesungen zu halten. Die Menschen besuchten diese gerne. Bassi war zu ihren Lebzeiten eine regelrechte Berühmtheit in der Region.

Im Jahre 1738 heiratete sie den Arzt Giuseppe Verati. In der Gesellschaft traf die Hochzeit auf Kritik. Sie wurde sie als Mesalliance empfunden, da sie aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Sichten stammten. Mit ihrem Mann bekam sie insgesamt acht Kinder, von denen nur fünf erwachsen wurden. Ungewöhnlich an dieser Ehe war, dass sie auf einer gleichberechtigten Basis geführt wurde.

Immer mehr widmete sich Bassi den Naturwissenschaften, wobei sie etliche Experimente, später auch in ihrem Observatorium durchführte. Sie sah sich nicht als Hausfrau, die Wissenschaft lag ihr immer sehr am Herzen. Sie machte sich einen Namen als Experimentalphysikerin und forschte viel über Elektrizität, weswegen der erste Blitzableiter auf der Bologneser Akademie installiert wurde. Ihr Mann stand immer an ihrer Seite, da er aus medizinischer Sicht hieran interessiert war.

Einige Jahre später bekam die Bologneser Akademie den Segen des damaligen Papstes und war hoch angesehen. Er förderte Bassi, sodass sie in die Elitegruppe der Akademie aufgenommen wurde und eine feste Bezahlung erhielt. Ihre Vorträge musste sie dennoch im Anschluss an ihre Kollegen halten und durfte nicht an Wahlen von neuen Akademiemitglieder*innen teilnehmen. All ihre Proteste waren zwecklos.

Im Jahre 1772 wurde eine Physikprofessur frei. Trotz ihrer überragenden Leistungen wurde Bassi nicht berücksichtigt. Erst vier Jahre später erhielt sie die Professur. Gründe hierfür waren ihre Beharrlichkeit, als auch ihr Mann, der auf die Stelle zugunsten seiner Frau verzichtete.

Nur zwei Jahre später starb Bassi an Herzversagen. Sie habe immer gesundheitliche Probleme gehabt. Im Oktober 2017 wurde ein Asteroid nach ihr benannt.

Bildquelle:

Wikipedia

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