Frau des Monats März 2022: Alevtina Kakhidze

14.März 2022 | Frau des Monats

Alevtina Kakhidze

 

Geboren am 16. März 1973 in Schdaniwka, Region Donezk

 

Ukrainische Künstlerin und Aktivistin

Alevtina Kakhidze stammt aus der Bergbauregion Donezk und studierte an der Nationalen Akademie der Bildenden Künste in Kiew sowie an der Jan van Eyck Academie in Maastricht.

Derzeit lebt und arbeitet sie in dem Dorf Muzychi bei Kiew, wo sie das von ihr gegründete Projekt „The Muzychi Expanded History Project“ betreut.

Ihre künstlerische Arbeit beschreibt sie selbst als konzeptuell, Zeichnen sei für sie „ein Schlüssel zur Realität“. Sie setzt sich mit gesellschaftspolitischen Themen und der postsowjetischen Situation in der Ukraine auseinander, wobei sie mit verschiedenen künstlerischen Medien arbeitet.

 

2002 gewann Kakhidze mit ihrer Installation „Invitation to Australia, or a Museum of One Story einen Wettbewerb junger Kuratoren im Zentrum für zeitgenössische Kunst an der Nationalen Universität in Kiew.

Den Kazimir Malevich Artist Award erhielt sie 2008 für ihren Beitrag zur Entwicklung der modernen Kunst in der Ukraine.

Auch an den Maidan-Protesten 2013/2014 beteiligte sie sich, indem sie Menschen in Krankenhäusern besuchte und die Geschichten der Aktivist*innen zeichnerisch festhielt.

In dem Interview mit Philipp Hindahl vom Magazin monopol (28.2.2022) berichtet sie:

„Als ich auf dem Maidan war, waren dort auch Künstler. Einige von ihnen fingen an, mit Steinen zu werfen. Ich nicht. Aber am nächsten Morgen, als Janukowitsch das Land verlassen hatte, wusste ich: Wenn alle so gewesen wären wie ich, wäre er nicht geflohen. Zu welcher Zeit kann man sich erlauben, Pazifist zu sein?“

2014 wurde Kakhidze mit einer Performance an der Manifesta 10 in St .Petersburg international bekannt. Der performative Dialog setzte sich mit der Annexion der Krim und dem Krieg im Donbass auseinander. Die Botschaft lautete, dass eine objektive Wahrheit nicht existiert.

2015 beteiligte sich die Künstlerin an der Moskau Biennale.

Die Evangelische Akademie Tutzing lud Alevtina Kakhidze 2018 zu der Tagung „Maidan – An Unfinished Revolution“ ein, um über den Maidan aus künstlerischer und literarischer Perspektive zu sprechen. Auf der Website der Evangelischen Akademie ist die Tagung dokumentiert. (https://www.ev-akademie-tutzing.de/tutzinger_thesen/maidan-an-unfinished-revolution/)

Am 24. Februar begann die russische Invasion in die Ukraine. Wenige Tag später führte Philipp Hindahl vom Kunstmagazin monopol das Interview mit Alevtina Kakhidze, die die Ukraine Gründen nicht verlassen möchte.

Ihrer Meinung nach löse eine Flucht von einzelnen Menschen nicht das Problem, denn sie können nicht ihr ganzes Land mitbringen.

Für sie persönlich sei es wichtig, „als Künstlerin eine andere Perspektive zu geben. Ich bin hier, um zu verstehen, was passiert. Sonst kann ich keine Arbeit produzieren.“

Quellen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Alewtyna_Kachidse

Interview mit der Künstlerin in der Zeitschrift monopol vom 28.2.2022:

(https://www.monopol-magazin.de/kuenstlerin-alevtina-kakhidze-interview-ukraine-krieg)

 

 

0 Kommentare

belladonna Archiv & Bibliothek

Wer mehr zu unseren Frauen des Monats und anderen starken, großartigen Frauen erfahren möchte, ist herzlich in unser Archiv eingeladen.

Wir haben dienstags von 13 – 15 Uhr und donnerstags von 15 – 18.30 Uhr geöffnet.