Rückblick: Girls’ Day 2021 bei belladonna

22.April 2021 | Archiv, queer*, Veranstaltungsrückblick

Rückblick: Girls’ Day 2021 bei belladonna

Auf den Spuren der MINT-Mütter!

Doch wer sind die MINT-Mütter überhaupt?

Im Rahmen einer Projektförderung des Digitalen Deutschen Frauenarchivs arbeiten wir die Spuren der MINT-Mütter auf, um sie für die Nachwelt zu sichern und nachhaltig sichtbar zu machen.

MINT-Mütter ist eine selbstgewählte Bezeichnung des Arbeitskreises der Frauen, die sich seit mehr als 30 Jahren für die Förderung und das Sichtbarmachen von Frauen in Naturwissenschaft und Technik einsetzen.

Einen Startschuss für die Bewegung feministischer Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen in Westdeutschland gab unter anderem Margarete Pauls. Sie ist eine der Pionierinnen, die in Aachen 1976 die Einladung zu einem Vernetzungstreffen initiierte. Gemeinsam mit ihrer Kommilitonin Christiane Erlemann initiierte sie das Treffen „Frauen in Naturwissenschaft und Technik (FiNuT)“.

Kurzer historischer Abriss

„Wir wollen sichtbar werden und Spuren hinterlassen!“ (AK MINT-Mütter)

Gestützt durch die Erfahrungen und das Empowerment in der Frauenbewegung waren beide nicht mehr bereit, die Diskriminierungen als ein persönliches Problem hinzunehmen. Die Studentinnen vernetzten sich und stellten auch die hegemonialen patriarchalen Technikkonzepte infrage. Sie forderten Mitgestaltung durch Frauen und sahen diese als notwendig für eine sozial und auch ökologisch vertretbare Technik. Auch in anderen Städten in der BRD formierte sich eine Bewegung, die die strukturellen Diskriminierungen nicht weiter hinnehmen wollte. 

Viele der bereits in den Anfängen aktiven Frauen sind auch heute noch engagiert und haben weitere Weichen für neue Generationen gestellt, beispielsweise Maren Heinzerling. Sie initiierte ab 1990 in Schulen die ersten „Mädchen-Technik-Tage“, um Mädchen für ein technisch-naturwissenschaftliches Studium zu gewinnen. Aus den Anregungen der „Mädchen-Technik-Tage“ entstand der seit 2001 in Deutschland stattfindende „Girls‘Day“.

Barbara Leyendecker mit Sohn Martin (5 Monate) spricht mit Bundeskanzler Helmut Kohl 1988 über die Motive vom Messeprojekt »Frau + Technik« https://frauundtechnik.de, aufgerufen am 22.04.21.

Girls‘Day 2021 bei belladonna – Bericht Gesche Valentin

Dem DDf-Projekt entsprechend stand der Girls`Day dieses Jahr ganz im Zeichen der MINT-Mütter und 14 Kids begaben sich am 22.04.21 auf ihre Spuren. Birgit Zich, eine der Frauen aus dem Arbeitskreis der MINT-Mütter, hat sich dafür vorher mit uns getroffen und wir haben zwei kurze Videointerviews aufgenommen, die wir weiter unten auch verlinkt haben.

Birgit Zich hat sich 1989 schon bei der damals erstmalig stattfindenden Hannover-Messe mit dem Stand „Frau+Technik“ dafür eingesetzt, bei Frauen das Interesse für MINT-Berufe zu wecken. In den Videos ermutigt sie, wie damals, die Teilnehmerinnen sich auszuprobieren, Fragen zu stellen und allen Interessen mit Neugier nachzugehen. Außerdem beschreibt sie anschaulich, wie sie zum Feld der Elektrotechnik gekommen ist und was das eigentlich ist. 

Neben Birgit Zich haben wir auch ein Videointerview mit einer jüngeren Wissenschaftlerin geführt. Maria (die ihren ganzen Namen hier nicht veröffentlicht sehen möchte) steht noch am Anfang ihres Berufslebens. Sie berichtet von ihrem Weg von der Schule, über das Studium der Bionik bis hin zur Raumfahrt-Technik, innerhalb derer sie sich nun in ihrem ersten Job auf Lebenserhaltungssysteme spezialisiert hat.

In einem spannenden Quiz lernten die Teilnehmerinnen etwas über besondere Errungenschaften von Frauen, wie beispielsweise die Erfindung der Eismaschine, die sich Nancy Johnson 1843 patentieren ließ und damit maßgeblich zur Verbreitung von Eiscreme beitrug.

Zu Besuch bei Dr. Birgit Zich Teil I

In dem Video erklärt Birgit Zich wie sie zur Elektrotechnik gekommen ist und was Elektrotechnik ist.

Zu Besuch bei Dr. Birgit Zich Teil II 

In diesem Video gibt Dr. Birgit Zich uns einen Einblick in ihre Arbeitswelt und zeigt ihr Arbeitszimmer. 

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